Siedlung Bühel - Miteinander und Füreinander

Ein Blick auf die Geschichte der Sozialtherapeutischen Siedlung Bühel e.V.

Die sozialtherapeutische Siedlung Bühel ist nicht zufällig im niederbayerischen Schwarzach angesiedelt. Ihr Gründer Kurt Gäch (1923 – 1986) entstammte einer alteingesessenen Schwarzacher Ärztedynastie. Sein Vater Albert Siegfried Gäch (1892 – 1942) ließ sich vom Bauhaus-Architekten Bernhard Weyrather aus Dresden 1926 den Neubau seiner Praxis planen. Mit dem berühmten anthroposophischen Architekten erreichte die Lehre Rudolf Steiners die Arztfamilie. Sohn Kurt Gäch wurde anthroposophischer Arzt und entwickelte wichtige heilpädagogische Ansätze. Besonders die Beziehung zu seinem behinderten Stiefsohn Thomas Hodel – der bis Dezember 2022 in Bühel lebte – ließ ihn noch tiefer in die heilpädagogische Arbeit einsteigen. 1964 übernahm Kurt Gäch das heilpädagogische Institut „Birkenhof“ bei Lüneburg. Seine ererbten Immobilien in Schwarzach nutzte er für die Sommerfrische der Bewohner vom Birkenhof. So begann die Geschichte der Siedler von Bühel, die auch ein Stück Heimat- und Kulturgeschichte des Ortes Schwarzach geworden ist. Über viele Jahre hinweg wurden handschriftliche Chronikbücher zu allen wichtigen Ereignissen in der Siedlung Bühel geführt. Ein wahrer Schatz berührender Erinnerungen!

1964: Übernahme des Heilpädagogischen Instituts „Birkenhof“ in Lüneburg durch Dr. Kurt Gäch

1968: Erste Ferien- und Arbeitsgruppen vom „Birkenhof“ besuchen Schwarzach. Die Umbauten am heutigen „Haus Christopherus“ sollen langfristig zu einer Arbeits-, Therapie- und Lebensstätte für die erwachsen werdenden „Kinder vom Birkenhof“ werden.

1975: In der Villa Gäch – heute Haus Lukas – wird eine kleine Textil- und Holzwerkstatt eingerichtet. Erstmals wird das „Oberuferer Weihnachtsspiel“ in der Schwarzacher Pfarrkirche aufgeführt. Der Ursprung für eine Tradition von Kulturveranstaltungen, die sich bis heute fortsetzt.

1977: 12 junge Erwachsene vom „Birkenhof“ ziehen nach Bühel. Einige von ihnen leben noch heute dort.

1980: Die Idee für die „Sozialtherapeutische Siedlung Bühel“ wird geboren. Der alte Bauernhof von Bühel – heute Haus Martin – soll umgebaut und zur Keimzelle der „Siedlung“ werden – einer „Großfamilie mit Selbstversorgung, Gartenbau, Waldpflege, Tierhaltung und Textilwerkstatt“ (Zitat Informationsblatt Birkenhof).
Fünf Jahre lang wird mit tatkräftiger Unterstützung der Betreuten am zukünftigen „Haus Martin“ gebaut.

1981: Erster Tag der offenen Tür: Haus Christopherus und die Textilwerkstatt im Haus Lukas öffnen erstmals ihre Türen für die Öffentlichkeit.

1985: Feierliche Einweihung von „Haus Martin“ am 25. Oktober

1986: Tod von Dr. Kurt Gäch

1987: Erste Bewohner ziehen ins „Haus Lukas“, die frühere „Villa Gäch“

1991: Gründung des Vereins „Sozialtherapeutische Siedlung Bühel e.V.“ Mit der Gründung des Vereins, der die Trägerschaft für die Siedlung Bühel übernimmt, werden die „Siedler vom Bühel“ vom „Birkenhof“ unabhängig.

1996: Einweihung von „Haus Ita Wegman“

2012: Grundsteinlegung für den Bau der neuen Werkstätten

2013: Einweihung der neuen Werkstätten am 27.9.2013

2015: Ausstellung „Kunst inklusiv“: Zusammen mit dem Schwarzacher Kulturverein KIS werden an 20 Stationen in Schwarzach Kunstwerke der Betreuten ausgestellt.

2016: 25 Jahre „Sozialtherapeutische Siedlung Bühel e.V.“ mit Festakt und Tag der offenen Tür

2017: Eröffnung des „Ambulant betreuten Wohnens“

Kurt Gäch

Kurt Gäch

25. Juli 1923 – 10. Mai 1986

Als Neurologe und Psychiater mit heilpädagogischem Arbeitsschwerpunkt setzte sich Kurt Gäch für die Erarbeitung der menschenkundlichen Grundlagen der anthroposophischen Medizin und Heilpädagogik sowie für deren Entfaltung in therapeutischer, künstlerischer und kollegial-sozialer Hinsicht ein.

Er entwickelte eine weit gefächerte Kurstätigkeit mit Medizinstudenten, Eltern mit behinderten Kindern, Lehrern, Erziehern und heilpädagogischen Kollegien und engagierte sich in der Bildung von fachlichen Netzwerken. Seine Persönlichkeit wurde als „Granitblock in der Heide“ charakterisiert. Man konnte ihm in großen Bogen ausweichen, sich an ihm stoßen, Feuer aus ihm schlagen oder auf ihn als tragendes Fundament etwas Eigenes bauen.
Kurt Gäch verstarb 1986 unerwartet und aus voller Tätigkeit durch Herzinfarkt.

Impressionen aus den Chronik-Tagebüchern :: Die Siedlung Bühel

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download Auszüge aus der Chronik mit historischen Abbildungen zur Sozialtherapeutischen Siedlung Bühel e.V.

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